09.07.2024 um 19:00 Uhr Bredstedt
+++ Fahrzeugvorstellung Kommandowagen +++
Beleuchtung und Sicherheit: Jedes Kind weiß – ein rotes Auto ist noch lange kein Feuerwehrfahrzeug, ein Blaulicht muss her! Um im Straßenverkehr und an Einsatzstellen bestens wahrgenommen zu werden, ist der Kommandowagen mit modernster Technik ausgestattet worden. Auf dem Dach sorgt eine DBS 5000, ausgesttatet mit Zusatz- und Powerblitzmodulen sowie Heckwarneinrichtung, für reichlich Aufmerksamkeit. Je nach Verkehrssituation kann zwischen Elektro- und Presslufthorn gewechselt werden, dass Elektrohorn unterscheidet dabei nochmals zwischen Stadt und Land. Ebenfalls ist ein Blaulicht auf dem Heck verbaut, Blaulichter in der Heckklappe und dem Kühlergrill sorgen ebenfalls für Sichtbarkeit.
Damit auch auf Einsatzfahrten alles sichtbar ist, entschied man sich für Voll-LED-Scheinwerfer. Nicht selten ist die Feuerwehr bei Nacht oder Unwettern unterwegs. Hier gilt es größtmögliche Sicherheit für die Fahrzeuginsassen zu schaffen. Ebenfalls für Sicherheit sorgen eine auffällige Heckwarnbeklebung sowie reflektierende Konturenmarkierung und Designstreifen. Für Arbeiten in der Dunkelheit verfügt das Fahrzeug zusätzlich über eine Umfeldbeleuchtung.
Übersichtliche Steuerung: Die Fahrerkabine ist so übersichtlich und bedienerfreundlich, wie möglich gestaltet. Der Blick der fahrenden Einsatzkraft muss stets auf den Verkehr gerichtet sein und trotzdem müssen sich die wichtigsten Funktionen steuern lassen können. Mittels Inomatic Bedieneinheit lassen sich auf einen Knopfdruck alle Zusatzfunktionen, wie z.B. das Blaulicht und Martinhorn, steuern, ohne den Blick abwenden zu müssen. Dort wo sonst der Rückspiegel sitzt, ist ein Funkbediensystem der Firma Lardis verbaut. Hierüber kann die Statusgabe erfolgen, außerdem fungiert das System als Navigation, welche die Route zur Einsatzstelle automatisiert abruft und anzeigt.
Im mittleren Bereich befindet sich ein Stabmikrofon, welches Durchsagen ermöglicht. Die Lautsprecher sind verdeckt hinter der Stoßstange montiert. Auffällig ist ein großes rotes Tablet, dass dem Einsatzleiter viele Möglichkeiten bietet (wir werden gesondert berichten). Auf dem Tablet sind umfangreiche Gebäudepläne, virtuelle Hydrantenkarten mit Strangzeichnung, Nachschlagewerke und eine Anbindung an unsere Alarmierungssoftware. Dadurch erhält die Einsatzleitung bereits auf Anfahrt umfangreiche Informationen aus unseren anderen Fahrzeugen sowie über die mitalarmierten Kräfte. In der Mitte ist ebenfalls die Steuerung der Standheizung verbaut.
Arbeitsplatz im Herzstück: Besonders größere Einsatzlagen erfordern einen genauen Überblick über die Geschehnisse und eine daran angepasste Steuerung der Einsatzkräfte. Was früher mit Stift und Papier gelöst wurde, ist heute vollständig digitalisiert. Ein Computerarbeitsplatz mit Internetanbindung ist dabei unerlässlich. Der Kommandowagen hat hierfür einen eigenen WLAN Router verbaut und schafft sich so jederzeit ein eigenes Netzwerk. Auch auf dem Computer findet man diverse Pläne und Hilfsmittel. Das Internet dient als schnelles Nachschlagewerk für alle Belange.
Sollte es eine Einsatzlage erfordern, dann kann der Innenraum auch zur Besprechung von Führungskräften genutzt werden. Extra hierfür sind die vorderen Sitze in einer drehbaren Version verbaut worden. Auf dem großen Bildschirm können dann z.B. Lagekarten eingespielt werden. Über eine Drohne verfügt die Feuerwehr Bredstedt nicht, jedoch umliegende Wehren. In Zukunft soll geprüft werden, ob auch Livebilder von Drohnen auf dem Bildschirm gestreamt werden können. Für eine bessere Arbeitsumgebung sorgt die dimmbare Innenraumbeleuchtung in den Farben weiß und grün.
Kofferraum voller Ausrüstung: Im Heck des Fahrzeug´s sorgt ein Regalsystem aus Aluprofilen für Übersichtlichkeit und ausreichend Stauraum. Hier findet alles seinen Platz, was die Einsatzleitung zur Bewältigung ihrer Aufgaben benötigt. Dazu zählen Funkgeräte und Funktionswesten, vom Einsatz- bis hin zum Abschnittsleiter, sowie eine Wärmebildkamera für erste Erkundungsmaßnahmen. Trotz jeglicher Digitalisierung werden die meisten Feuerwehrpläne und Datenblätter auch in der bewährten Papierform mitgeführt. Eigens hierfür wurde ein Hängeregister verbaut. Dieser Teil ist gesondert gesichert und abgeschlossen. Bezüglich der Schwarz-Weiß-Trennung und zum Eigenschutz verfügt der Kommandowagen über eine eigene Ausstattung zur Einsatzstellenhygiene, diese ist auf fast allen Einsatzfahrzeugen verlastet.
Gemäß interner Einsatztaktik stellt der Kommandowagen den Erstangriff bei medizinischen Notfällen hinter verschlossenen Türen dar. Als schnelles Vorausfahrzeug können wir dem Rettungsdienst so schnell Zugang zur Patientin oder dem Patienten ermöglichen. Dafür wird ein Türöffnungsrucksack mit umfangreicher Ausstattung mitgeführt. Muss es gröber zur Sache gehen, kann auf ein Holmatro T1 Tool (multifunktionelles Brechwerkzeug) zurückgegriffen werden. Selbstverständlich folgen trotzdem Löschfahrzeug und Drehleiter, um weitere Ausrüstung und Zugangsmöglichkeiten vor Ort zu haben. Sollte der Rettungsdienst noch nicht vor Ort sein, steht auch ein AED zur Verfügung. Damit z.B. dunkle Treppenhäuser in größeren Objekten schnell beleuchtet werden können, ist auch eine tragbare Kombination aus Akku Scheinwerfer und Stativ verlastet.
Maßgeschneidertes Fahrzeug für die Feuerwehr Bredstedt
Mit dem neuen Fahrzeug erhöht sich der einsatztaktische Wert zum Vorgänger enorm. Bredstedt ist eine Kleinstadt mit rund 5500 Einwohnern. Der neue Kommandowagen schließt die Lücke zwischen großem Einsatzleitwagen und schnellem Zubringer gemäß unseren Bedürfnissen passgenau ab. Unser Einsatzspektrum umfasst überwiegend kleiner Einsätze aus dem Bereich der Technischen Hilfeleistung und Brandbekämpfung, die sich häufig ohne größeren Führungsaufwand abarbeiten lassen. Bei den wenigen Großeinsätzen können wir jetzt auf einen gesonderten Funk- und Computerarbeitsplatz zurückgreifen, Medien und Internet zur Hilfe nehmen sowie Besprechungen und Einsatzführung in einem geschützten Raum durchführen.
In den nächsten Wochen erfolgen nur noch kleinere Anpassungen, schließlich fällt so mancher Verbesserungsvorschlag erst im Einsatzbetrieb auf.
Wir bedanken uns bei der durchführenden Projektgruppe KdoW und der Firma Redcar für die Umsetzung. Besonderer Dank gilt der Stadt, welche kontinuierlich in die Leistungsfähigkeit und die damit verbundene Attraktivität der Feuerwehr investiert. Unseren Einsatzkräften wünschen wir allzeit eine gute Fahrt, kommt immer heil und gesund mit der 76-10-01 zurück in den Stall!