Alarmierungszeit
19.12.2025 um 05:24 Uhr
Einsatzinformationen
Einsatzort: Reußenköge (Sophien-Magdalenen-Koog)
Alarmierungsart: DME + Divera
Mannschaftsstärke: Vollalarm
Einsatzkräfte
FF Bredstedt
– KdoW, LF 16/12, DLK 23/12, TLF 16/24, LF 10, MZF, KdoW-LZG
FF Reußenköge
FF Breklum
FF Bordelum
FF Hattstedt-Wobbenbüll
Amtswehrführung AMNF
Kreisbrandmeister NF
KFV Nordfriesland
Rettungsdienst
Einsatzleitung Rettungsdienst
DRK OV Bredstedt
Landespolizei
Wasserverband
Schleswig-Holstein Netz
Einsatzbericht
Wir wurden mit dem Stichwort FEU 2 R5 (Feuer 2 Löschzüge, Großeinsatz Rettungsdienst bis 5 Verletzte) zur überörtlichen Unterstützung in die Reußenköge alarmiert.
Vor Ort war ein landwirtschaftlicher Gebäudekomplex in Brand geraten. Bereits auf der Anfahrt zum Gerätehaus war für viele Bredstedter Einsatzkräfte innerhalb des Stadtgebietes massiver Brandgeruch sowie ein heller Feuerschein am Horizont wahrnehmbar gewesen. An der Einsatzstelle angekommen stand eine landwirtschaftlich genutzte Lagerhalle von rund 2.500qm in Vollbrand, ein unmittelbar angrenzendes Wohngebäude war akut gefährdet und bereits mit Feuer beaufschlagt. Aufgrund der Brandintensität und geringen Löschwasserversorgung wurde das Einsatzstichwort von Feuer groß auf Feuer 2 erhöht und die Feuerwehr Bordelum mit Vollalarm sowie die Feuerwehr Hattstedt-Wobbenbüll mit der Komponente Wasserförderung nachalarmiert. Durch die Feuerwehr Bredstedt wurde eine Riegelstellung zwischen Wohngebäude und Lagerhalle vorgenommen. Aufgrund der intensiven Wärmestrahlung war ein direktes Vorgehen vorerst nicht möglich. Die Korbbesatzung der Drehleiter musst unter Verwendung der Selbstschutzanlage aus der Distanz vorgehen, ein am Boden geführtes C-Rohr wurde ebenfalls zum Selbstschutz der Drehleiter eingesetzt, ein weiteres Rohr kühlte die Giebelseite des Hauses.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde durch die Einsatzleitung frühzeitig eine Bevölkerungswarnung über MoWaS sowie Warnapps (Modulares Warnsystem) für den Großbereich Bredstedt ausgegeben. In Teilen der Innenstadt war es zu erheblichen Geruchsbelästigungen gekommen.
Trotz aller Bemühungen konnte ein Übergreifen des Feuers nicht vollständig verhindert werden. Im frühen Einsatzverlauf wurde parallel zur Außenbrandbekämpfung ein intensiver Innenangriff im Wohngebäude gestartet, um das Feuer noch in der Entstehungsphase eindämmen zu können. Die Drehleiter unterstützte die Maßnahmen von außen, in dem der betroffene Dachfirst geöffnet und kleinere Brandherde gezielt abgelöscht wurden. Es gelang das Wohngebäude, bis auf einen Seitenflügel, schützen und halten zu können. Alleine in diesem Einsatzabschnitt wurden rund 15 Trupps unter Atemschutz eingesetzt. Unter Leitung der Feuerwehr Bredstedt wurde ein Hygieneplatz für die eingesetzten Atemschutzgeräteträger eingerichtet.
Zeitgleich wurden durch die Feuerwehren aus Breklum und Hattstedt-Wobbenbüll unabhängige Wasserversorgungen über mehrere Kilometer Wegstrecke hinweg aufgebaut. Unmittelbar an der Einsatzstelle wurde zusätzlich ein wasserführender Graben aufgestaut und Löschwasser mittels Pumpen entnommen. Bei stabiler Wasserversorgung konnten unter der Bildung mehrerer Einsatzabschnitte umfangreiche Löschmaßnahmen vorgetragen werden. Hierbei kamen Atemschutzgeräteträger aller Feuerwehren zum Einsatz. Die Einsatzstelle sowie der Funkverkehr wurden über den KdoW (Kommandowagen mit Computerarbeitsplatz) der Feuerwehr Bredstedt geführt, die Amts- sowie Kreiswehrführung unterstützten. In regelmäßigen Lagebesprechungen aller beteiligten Führungskräfte wurden die Einsatzziele kontinuierlich bewertet und neu ausgerichtet.
Für die umfangreichen Nachlöscharbeiten wurden zwei Bagger privater Unternehmen angefordert, welche die Trümmer und Schuttberge der abgebrannten Lagerhalle auseinanderzogen. Die Maßnahmen wurde durch das Wenderohr der Drehleiter sowie mehrerer handgeführter Rohre unterstützt. Als abschließende Handlung wurde die Einsatzstelle mit Netzmittel (Gemisch aus Wasser und Schaummittel) eingedeckt, um eine höhere Eindringtiefe in das Brandgut erwirken zu können. Bei mittlerweile nur noch mäßiger Rauchentwicklung konnten die Nachlöscharbeiten unter Verwendung von Filtergeräten durchgeführten werden, um die sich in Reserve befindlichen Einsatzkräfte zu schonen. Während der Naschlöscharbeiten kam es im Bredstedter Stadtgebiet zu einem Paralleleinsatz mit der Nachforderung einer Drehleiter zur Unterstützung des Rettungsdienstes. Der Einsatz konnte durch die Feuerwehr aus Husum übernommen und abgearbeitet werden.
Ebenfalls im Großeinsatz befand sich der Rettungsdienst mit Unterstützung der Schnelleinsatzgruppe des DRK Bredstedt. Im Einsatzverlauf mussten mehrere Personen medizinisch untersucht und anschließend betreut werden. Es kamen mehrere Rettungswagen sowie der Einsatzleiter des Rettungsdienstes zum Einsatz. Auch der Wasserverband Nord sowie der Netzbetreiber SH-Netz wurden über den Einsatzverlauf informiert. Die Verpflegung der Einsatzkräfte konnte durch örtlich ansässige Versorger gewährleistet werden.
Die Feuerwehr Bredstedt befand sich zu Spitzenzeiten mit insgesamt 7 Einsatzfahrzeugen für rund 9 Stunden im kontinuierlichen Einsatz, die nötigsten Säuberungsarbeiten an Fahrzeugen und Gerätschaften erforderten weitere drei Stunden nach dem Verlassen der Einsatzstelle.
Die Feuerwehr Bredstedt bedankt sich bei allen Einsatzkräften sowie allen weiteren eingesetzten Personen und Organisationen für die hervorragende Zusammenarbeit. Das durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogene Wohngebäude konnte nur durch ein Zusammenwirken aller Einsatzkräfte geschützt und anschließend gehalten werden.
Presseartikel: shz – Husumer Nachrichten






